Unser Tierschutzhund “Balu” aus Portugal war in schlechtem Zustand 🙁 Gerade die Haut war sehr trocken/entzündet und das Fell voller Zecken. Nach 2 Wochen war das ganze dann natürlich ganz anders 🙂
Balu aus Tierheim Portugal:
In Spanien und Portugal stellen Zecken eine erhebliche Gefahr für Hunde dar, da sie gefährliche Krankheiten übertragen können. Die warmen und feuchten klimatischen Bedingungen in vielen Teilen dieser Länder bieten ideale Lebensräume für verschiedene Zeckenarten. Besonders verbreitet sind die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) und die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus). Diese Zeckenarten sind bekannt dafür, Krankheiten wie Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose und Borreliose zu übertragen, die für Hunde schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können.
Häufige Krankheiten durch Zecken in Spanien und Portugal:
- Babesiose: Verursacht durch den Parasiten Babesia canis, führt diese Krankheit zu hohem Fieber, Lethargie, blassen Schleimhäuten und Anämie. Die Krankheit kann schnell fortschreiten und ohne rechtzeitige Behandlung tödlich sein. Besonders in Spanien ist Babesiose durch die Verbreitung der Braunen Hundezecke ein großes Problem.
- Ehrlichiose: Verursacht durch das Bakterium Ehrlichia canis, wird diese Krankheit ebenfalls durch die Braune Hundezecke übertragen. Symptome sind Fieber, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und Blutgerinnungsstörungen. Ohne Behandlung kann die Krankheit chronisch werden und zu ernsten Komplikationen führen.
- Anaplasmose: Übertragen durch verschiedene Zeckenarten, verursacht Anaplasmose ähnliche Symptome wie Ehrlichiose, einschließlich Fieber, Gelenkschmerzen und allgemeiner Schwäche. Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind hier entscheidend.
- Borreliose (Lyme-Borreliose): Obwohl sie häufiger in nördlicheren Klimazonen vorkommt, gibt es auch in Spanien und Portugal Fälle von Borreliose, die durch den Biss infizierter Zecken übertragen wird. Die Krankheit kann Hunde betreffen und Symptome wie Gelenkentzündungen, Fieber und Lethargie verursachen.
- Hyalomma-Zecke: Eine relativ neue Bedrohung in Spanien ist die Hyalomma-Zecke, die das sogenannte Krim-Kongo-Fieber übertragen kann. Diese Zeckenart, die ursprünglich aus Afrika stammt, breitet sich zunehmend in Europa aus, einschließlich Teilen Spaniens und Portugals.
Prophylaxe und Schutzmaßnahmen:
Um Hunde vor diesen Gefahren zu schützen, sind vorbeugende Maßnahmen entscheidend. Tierärzte in Spanien und Portugal empfehlen häufig den Einsatz von Scalibor- oder Seresto-Halsbändern, die nicht nur gegen Zecken, sondern auch gegen Sandmücken wirken, die Leishmaniose übertragen können. Spot-on-Präparate und spezielle Tabletten, wie Bravecto, die Zecken abtöten, bevor sie Krankheiten übertragen können, sind ebenfalls gängige Optionen.
Einige Tierhalter berichten, dass sie ihre Hunde zusätzlich regelmäßig absuchen und mechanisch von Zecken befreien müssen, insbesondere in den Frühlings- und Sommermonaten, wenn die Zeckenaktivität am höchsten ist. Auch gibt es Hinweise darauf, dass in bestimmten Regionen Zecken das ganze Jahr über aktiv sind, was eine ganzjährige Prophylaxe notwendig macht.
Regionale Unterschiede:
Die Zeckenbelastung kann je nach Region variieren. In küstennahen Gebieten und auf dem Land, insbesondere in ländlichen Regionen Portugals und im Süden Spaniens (z.B. Andalusien), sind Hunde einem höheren Risiko ausgesetzt. In diesen Gebieten sind Zeckenarten wie die Hyalomma-Zecke und die Sandmücke häufiger anzutreffen, die zusätzlich zu den genannten Krankheiten auch andere Infektionen und Parasiten übertragen können. In den Pyrenäen und auf Wanderwegen in Spanien gibt es ebenfalls erhöhte Zeckenaktivität, weshalb auch Touristen und ihre Hunde Vorsicht walten lassen sollten.
Fazit:
Die Gefahr durch Zecken in Spanien und Portugal sollte nicht unterschätzt werden. Hundebesitzer, die diese Länder besuchen oder dort leben, sollten sich gut über geeignete Schutzmaßnahmen informieren und gegebenenfalls ihren Tierarzt konsultieren, um die besten Präventionsmethoden für ihre Vierbeiner zu wählen. Eine Kombination aus mechanischer Entfernung, chemischer Prophylaxe und regelmäßiger Kontrolle kann dabei helfen, das Risiko von Zeckenbissen und den damit verbundenen Krankheiten zu minimieren.