Zwischenstopp in Manderscheid: Ein kurzer Abstecher mit gemischten Eindrücken
Auf dem Weg in das malerische Bernkastel-Kues machten wir einen kleinen Abstecher in das knapp 1.200 Einwohner zählende Manderscheid – eine Kleinstadt im Landkreis Bernkastel-Wittlich, mitten in der Vulkaneifel gelegen. Der spontane Zwischenstopp kam auf Empfehlung einer sehr guten Bekannten zustande, die in den höchsten Tönen von dem Ort geschwärmt hatte. Unsere Erwartungen waren dementsprechend hoch. Doch was wir vor Ort erlebten, hinterließ leider gemischte Gefühle.
Kostenloser Parkplatz – ein Lichtblick für Wohnmobilreisende
Direkt im Ortskern, am Rathaus von Manderscheid (Klosterstraße 9, 54531 Manderscheid) , fanden wir einen ausgewiesenen Parkplatz, der – und das ist heute eher selten – kostenfrei genutzt werden kann. Dieser kommunale Stellplatz eignet sich vor allem für kleinere Kastenwagen bis etwa 6,40 Meter Länge. Wer mit einem größeren Wohnmobil unterwegs ist, sollte wegen der engen Zufahrt und limitierten Parkfläche vorsichtig sein. Eine Übernachtung dort scheint zwar möglich, aber aus unserer Sicht eher ein Provisorium als eine offizielle Empfehlung.
Spaziergang mit Hund: Der Kurpark überzeugt
Für uns als Hundebesitzer war der benachbarte Kurpark ein angenehmes Highlight. Ruhige Wege, viel Grün, und eine insgesamt gepflegte Anlage – hier konnte unser Vierbeiner entspannt schnüffeln und sich austoben. Wer mit Hund reist, wird diesen kleinen Abschnitt Manderscheids durchaus zu schätzen wissen.
Ernüchterung im Ortskern: Leere Läden und wenig Leben
Der Spaziergang durch das Zentrum von Manderscheid hingegen hinterließ einen eher traurigen Eindruck. Viele leere Schaufenster, geschlossene Gaststätten und verlassene Geschäfte prägen das Bild. Der einstige Glanz, von dem uns erzählt wurde, scheint zu verblassen. Man spürt deutlich, dass auch hier der Strukturwandel und die Landflucht in der Eifel Spuren hinterlassen haben.
Für Touristen oder Wohnmobilreisende, die auf der Suche nach lebendigen Ortskernen, Cafés, regionalen Läden oder kulturellen Veranstaltungen sind, bietet Manderscheid aktuell leider kaum Anlaufpunkte. In unserem Fall war der Rundgang durch das Städtchen nach etwa zwei Stunden auch wieder beendet.
Ein Trost: Die Burgen von Manderscheid
Nicht unerwähnt bleiben darf jedoch die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit des Ortes – die Ober- und Niederburg von Manderscheid. Diese mittelalterlichen Ruinen sind imposant, gut erhalten und laden zum Entdecken und Fotografieren ein. Wer historisch interessiert ist, wird hier dennoch auf seine Kosten kommen. Auch der Wanderweg rund um die Burgen bietet traumhafte Ausblicke auf das Liesertal und die vulkanisch geprägte Landschaft.
Fazit: Lohnt sich ein Abstecher nach Manderscheid?
Aktuell würden wir sagen: Nur bedingt.
Wer ohnehin in der Nähe ist, Lust auf eine kurze Pause mit Hund im Grünen hat oder die Burgen sehen möchte, kann einen Stopp einplanen. Für Camper und Wohnmobilreisende, die ein charmantes Reiseziel mit Flair, Gastronomie und Infrastruktur suchen, bietet Manderscheid zurzeit jedoch nur wenig.
Vielleicht ändert sich das ja wieder – die Lage in der Eifel ist schön, die Natur drum herum großartig. Falls Du andere Erfahrungen gemacht hast oder Geheimtipps rund um Manderscheid kennst: Schreib es gerne in die Kommentare!